Essen und Trinken – Die Folgen von Corona im Dithmarscher Land

Corona und das Gaststättengewerbe. Keine gute Freundschaft. Monate lang, waren die Gaststätten und Restaurants wegen Lockdowns und Beschränkungen geschlossen. Schleswig-Holstein, war eines der ersten Länder was in bestimmten Regionen, wie eine Art Testballons, wieder Tourismus ermöglichte. Daher, kam man hier einige Zeit früher wieder zurück.

Zu Hause im Alltag habe ich nicht viel mit dem Gastgewerbe zu tun. Ich koche selbst und koche gerne selbst. Aber im Urlaub ist es schon bequem sich mal bedienen zu lassen.

Ich war in der Gegend um Friedrichskoog und Büsum unterwegs, und habe auch dort mal mehr mal weniger gut gegessen.

Auffällig war, dass viele Lokale nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten haben. Für eine Gegend, die vor Gästen und Touristen nur so überquillt, eher ungewöhnlich. Verspätet in die Saison gestartet, hatten auch etliche Lokale wieder zu. Saisonende. Auch das ist eher ungewöhnlich.

Früher war ich mit meiner Mutter öfter im Herbst an der Küste. Meist nach den Herbstferien, weil es dann dort deutlich ruhiger wird. Wir reden hier von einem Zeitraum von Mitte bis Ende Oktober. Da machten die ersten für die Winterpause zu. Mein Urlaub war bis letzten Sonntag, das heißt wir reden hier von Ende September.

An den Gästen liegt, es denke ich weniger. Auch, wenn ich damit rechnen würde, dass der ein oder andere Gast eher die Küche in der Ferienwohnung nutzt, als dass er selbige von einer Gaststätte bevorzugt.
In meinem Urlaub galt 3G, am vorletzten Urlaubstag in der Seehundstation hatte ich dann mitbekommen, dass eine neue Verordnung draußen war, die alternativ 2G ermöglichte. Bei 2G, konnte das Lokal voll genutzt werden, bei 3G mit reduzierter Gästezahl in den Innenräumen. Draußen gab es gar keine Beschränkung.

Obwohl, ich fühlte mich oft genervt von dem, was ich vor Ort dann sah.

Vor einem Lokal wartete man schonmal schnell eine halbe Stunde: im Stehen. Wohl, dem, der das kann. Dann wird geprüft, ob man Geimpft, Genesen oder getestet ist und bekommt dann einen Platz zugewiesen. Draußen kann man ohne Maske sitzen. Drinnen muss auf den Wegen vom und zum Platz oder bei Gängen aufs Klo eine Maske tragen.

Natürlich gab es da auch skurrile Dinge zu sehen.

Am Büsumer Fischereihafen, gab es ein Lokal, das handelte entsprechend der Regeln schrieb, den Gästen aber verbindlich FFP2-Masken vor. Medizinische Masken, wie in den Gesetzen und Verordnung stehen, waren dem Lokal nicht ausreichend.

Selbstverständlich kann das Lokal dies machen. Aber ich habe mich bewusst für medizinische Masken entschieden. Zum einen sind diese günstiger und FFP2-Masken schützen bei falscher Nutzung, die man im Alltag allzu oft sieht, nicht wirklich besser. Das eigentliche Problem ist, dass ich als Asthmatiker durch diese Masken deutlich schlechter Luft bekomme. 5, 10, 15 Min. gehen, aber bei längerer Nutzung merkt man schon, wie das für mich belastend wird und dass ich anfange Nebenluft zu ziehen. Im Lokal durfte man die Masken auch nicht nur am Tisch abziehen, sondern nur zum Essen oder Trinken. Aß oder trank man nicht, sollte man die Masken wieder aufziehen. Nach dem Lesen der Regeln schüttelte ich nur den Kopf und ging weiter. Ist ja jedem seine eigene Entscheidung, ob er ein Lokal zu bestimmten Bedingungen besucht oder nicht.

Erschreckend fand ich eher eine andere Begebenheit. Nach etwa zwanzig minütigen Wartens, wurde ich bei einem Lokal abgewiesen, weil ich alleine war. O-Ton des Inhabers: Bei der Menge an Gästen lohnt es sich für ihn nicht, an einem Tisch wo er vier Gäste bewirten kann, nur einen Gast zu bewirten. Nein, ich verrate jetzt nicht welches Lokal das war, da es genug verschwurbelte Lemminge gibt, die sonst in Kommentaren diesem Lokal die Hölle heiß machen würden und krude Beleidigungen den Inhabern zukommen lassen würden. Sowas unterstütze ich nicht. Letztlich ist es so, wie es meine Entscheidung war, in das zuvor geschilderte Lokal nicht zu gehen, das Recht eines Lokals Gäste abzuweisen. Allerdings ob, das so Glücklich ist, ist eine andere Sache. Würde ich mit einer 10-köpfigen Gruppe unterwegs sein, könnte ich mich durch das Agieren des Lokals verprellt fühlen und ein anderes Lokal suchen. Dann wäre mehr verloren, als nur die bis zu drei Essen die man mehr verkaufen könnte, nur weil man an einem Vierertisch eine Einzelperson bewirtet.

In der Nähe meiner Ferienwohnung kam ich dann auch dem Geheimnis auf die Spur, warum viele Lokale schon in der Winterpause waren. Für mich, war es unverständlich, denn wenn man schon nach langer Pause spät in die Saison startet, versucht man doch soviel Geschäft wie möglich mitzunehmen.

Das würden, die schon in der Saisonpause befindlichen Gaststätten, Bistros und Restaurants vermutlich auch gerne.

Bei meiner Ferienwohnung war ein kleines Lokal, was die ersten Tage wo ich vor Ort war, zwar noch offen hatte, wo dann aber plötzlich zu war. Gerade, wo ich auch mal auf was anderes Lust hatte. Mehr zufällig traf ich die Inhaberin und kam ins Gespräch.

Natürlich, wollte man nicht jetzt schon in die Winterpause gehen, es ging aber nicht anders. Das Personal fehlt. Meist jüngere Aushilfen fingen eine Ausbildung an und stehen nicht mehr zur Verfügung. Und diejenigen auf die man sich sonst verlassen konnten, haben in der Monate langen Hängepartie mit der Schließung der Lokale sich oft andere Jobs gesucht. Meist sind dies Jobs mit besserer Bezahlung und geregelten Arbeitszeiten und zudem sicherer, da ja immer das Risiko besteht, auch wenn die Politik betont, dass man es vermeiden wolle, dass es doch wieder zu einem Shutdown kommt.

Gerade in Ferienregionen schlagen, so Dinge noch mehr durch, da Touristen natürlich von ihren Erfahrungen reden und evtl. sich andere Urlaubsorte suchen. Andererseits müsste auch die Wertschätzung dieser Jobs besser werden, was am Ende des Tages höhere Löhne, geregeltere Arbeitszeiten und für die Gäste unter Umständen auch höhere Preise bedeutet.

Ich werde auf jeden Fall wieder irgendwann Urlaub an der Nordsee machen. Vielleicht komme ich auch irgendwann um zu bleiben. Ich werde sehen, ob sich die Lokale von der Corona-Krise erholen und ggf. neu aufstellen werden.

Foto: canva PRO / Grafik-Layout: canva PRO und Norbert Beck

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