Ein kleines Idyll. Wiese, Bäume, Felder, Natur. Oft genug bin ich hier schon vorbeigelaufen. Sei es bei Läufen am und um den Leuchtberg oder direkt auf dem Radweg zwischen Eschwege und der Querstraße zwischen Frieda und Aue. Sozusagen mein Revier.
Richtung Eschwege, an der sogenannten Blutwiese, bin ich oft genug Nordic Walkerinnen aufgelaufen. Die es nicht schafften – obwohl der Weg zweispurig ist – Platz zu machen. Immerhin, es ging nicht nur mir so, Radfahrer hatten dieselben Probleme und fahren fluchend über die Wiese. Zum Glück tapst man da nicht mehr in Blut, da die Zeiten wo sich irgendwelche Landesfürsten um den Zugang zum nahen Eschwege streiten, mittlerweile gottlob lange vorbei sind. Aber feuchte Füße kann man sich im hohen Gras da immer noch holen.
Und war ich Richtung Wanfried unterwegs, wurde man oft genug von Radfahrergruppen überholt. Meist ließen, die aber genug Abstand, so dass es in der Regel nicht zu Unfällen kam.
Ich bin froh, wieder regelmäßiger an diesem Idyll vorbeizukommen. Zwar nicht immer unmittelbar dem Laufsport frönend, aber doch immer auf zwei Beinen.
Um nicht immer Radfahrern aus dem Weg zu springen oder in Nordic-Walker-Rudel zu laufen, benutze ich die Achterbahn.
Nein, es hat dort niemand ein Fuhrgeschäft aufgestellt, wo man sich in Wellen und Loupings durcheinander wirbeln lassen kann, wobei Pläne mit einer Seilbahn vom Werratalsee bis auf den Leuchtberg gab es schon mal. Aber es gibt, wenn man am Parkplatz vor der Gaststätte Felsenkeller startet, eben zwei Wege Richtung Aue und Dünzebach. Einmal unten an der Werra, einmal etwas oberhalb am Leuchtberg. Dieser Weg geht mal etwas steiler bergauf, dann wieder bergab und dann in Wellen aufwärts und wieder abwärts, sodass das Ganze einer Achterbahn gleicht. Daher nenne ich diese Streckenpassage Achterbahn.
Auf der Achterbahn habe ich schon so manchen Läufer in den Wahnsinn getrieben. Die letzten etwa 300 Meter gehen recht steil in Richtung Gaststätte bergab. Diese waren allzu oft, das Ende meiner Laufrunde. Und genau hier gab ich – der langsamste Läufer an der Werra – richtig Gas. Ihr kennt das mit Steigungen, einer großen Masse und wenn die mal in Schwung kommt. Da ist nichts mehr mit Bremsen. Genau, das war ich… Und so kam der kleine Dicke oft genug mit voller Fahrt hier aus dem Wald geschossen, sodass entweder Otto-Normal-Läufer verdutzt war, weil der langsame auf einmal nicht mehr so langsam war oder der Autofahrer überrascht, weil er ohne zu gucken losgefahren ist und hinter ihm eine laufende Lawine vorbeirollte.
Mir ging es heute aber um dieses Fotoidyll.
Das war nicht in Ordnung war, hörte ich schon von weiten. Ob, des Regens vor ein, zwei Tagen, schmierte ich auf der Achterbahn ziemlich ab und rutschte des Öfteren mit den Laufschuhen weg. Aber heute war es nicht nur das Rauschen der Bäume vom Wind, sondern ein seltsames Gluckern.
Schön als ich das letzte Bergabstück hinunterlief, konnte ich das Malheur sehen.
Es war Wasser im Dünzebach. Der Dünzebach ist ein kleines Rinnsal, welches oberhalb des Ortes Oberdünzebach, am Wald entspringt und sich statt des nahen Teufelsgrabens in den Zelchersbach halt durch eine kleine Niederung Richtung Niederdünzebach und von dort durch die Felder entlang des Leuchtberges direkt bis zur Mündung in die Werra schlängelt.
Parallel zum Bach führt hier unterirdisch eine Abwasserverrohrung, die das Abwassernetz der Dörfer an das der Stadt Eschwege anbindet. Diese Verrohrung hat Lüftungen, die man nicht immer sieht. Nur manchmal wundert man sich, wenn einem dann doch ein sanfter Duft von Perwoll mit sanfter Honigmelone in die Nase steigt.
Der Dünzebach hat jedoch ein Problem. Im Sommer fällt der Bach regelmäßig trocken. In den letzten Jahren kam der Sommer immer früher. Ich kann mich noch an vergangenes Jahr erinnern, wo schon im Ostern der Bach kein Wasser mehr hatte und das war dann auch den kompletten Rest des Jahres so.
Da hat man sich gerade dran gewöhnt, dass der Dünzebach ein Bach ohne Wasser ist. Und dann jetzt genau das… Es ist Wasser im Bachbett. Das Wasser steht nicht nur. Das Wasser fließt. Es gluckert und gurgelt und so komische Tiere mit Federn baden darin oder trinken davon. Das ist total seltsam.
Aber keine Angst, auch in diesem Jahr wird wieder ein Sommer sein und der Normalzustand wird dann wieder hergestellt sein.
Foto: Norbert Beck / Beitragsbild-Layout: Norbert Beck
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Einst wollte er nur laufen. Dann kamen gesundheitliche Rückschläge und die Pflege eines Angehörigen, was zu einem jahrelangen Leben am gesundheitlichen Limit führte. Nun ist er wieder auf dem Weg zurück und sagt immer noch: „Ich bin schlank, man sieht doch nichts!“ Seine Ziele: gesünder leben, Kilos verlieren, Spaß haben und irgendwann wieder laufen.