Ein weiser Mensch hat einmal gesagt: “Gemüse ist mein Pommes”. Richtig, Gemüse ist so vielseitig – als Beilage, Hauptmahlzeit oder sogar als Snack für zwischendurch. Denk nur mal an Salate, und sogar die heißgeliebten Pommes stammen schließlich von der Kartoffel, einem Gemüse.
Heute möchte ich den Wirsing in den kulinarischen Himmel heben.
„Oh, der ist ja schrumpelig. Kohl ist schöner.“ Ja, vielleicht, aber das ist Geschmackssache. Aber genau das ist es: Geschmackssache.
In meiner Kindheit gab es bei meinen Eltern oft Wirsing an Krautshäubchen. Ein regionales Gericht, bei dem eine Hackmasse mit Kohl in einer Puddingform geschichtet und durchgegart wird. Dazu gab es meist Salzkartoffeln und eine Soße – je nach Familie eine weiße Soße oder Senfsoße. Schon das habe ich immer geliebt, auch wenn es viel Arbeit gemacht hat. Es war sogar eines der ersten Rezepte, die ich gelernt habe, selbst zuzubereiten. Nicht Rührei, nicht Spiegelei, keine Suppe. Krautshäubchen.
Wirsing ist gesund. Er enthält fast so viel Vitamin C wie eine Zitrone und dazu noch Vitamin B6, was die Nerven und Abwehrkräfte stärkt.
Das Kalium im Wirsing senkt den Blutdruck und damit das Risiko von Schlaganfällen, Herzinsuffizienz und Nierenerkrankungen.
Durch die Schwefelverbindungen in diesem Kohlgewächs hilft es auch gegen Krebszellen.
Die Folsäure unterstützt die Blutbildung. Und dazu liefert das grüne Gemüse zahlreiche Ballast- und Bitterstoffe, die die Regulation von Cholesterin und Blutzucker unterstützen.
Und Wirsing hilft auch beim Abnehmen.
Bei mir gibt es Wirsing in der Suppe, als leckere Wirsingpfanne mit Möhren, Zwiebeln und Brat- oder Kochwurst in einem Senf-Sahnesud, klassisch als Krautshäubchen. Oder eben seit heute als Frikadelle.
Eigentlich sollte es Krautshäubchen geben. Aber ich habe das alte Rezept meiner Oma schon lange verändert. Statt Schweine- und Rinderhack nehme ich Geflügelhack. Den Geschmack gleiche ich mit Gewürzen und Kräutern aus. So wird das Ganze noch leichter und bekömmlicher.
Mir ging es heute nicht so gut, deshalb hatte ich keine Lust auf lange Verarbeitungszeiten in der Küche. Also schnitt ich den Wirsing grob auf, holte die Juliette (einen Gemüsehobel mit einer Drehscheibe) heraus und schrotete den Wirsing erstmal grob durch.
Dann kam die Küchenmaschine ins Spiel. Großer Knethaken. Das frisch durchgelassene Hack rein, Pfeffer, Salz, Kräuter und Gewürze dazu. Und den Rührer eingeschaltet. Eier hinzufügen, Wirsing, Zwiebeln und Pankomehl. Das Ganze dann so durchrühren lassen, dass eine gute Masse entsteht.
Dann ab in den Luftbackofen, die Hackbällchen auf die Roste legen und das Ganze etwa 15 Minuten bei 180 Grad anrösten lassen.
In der Zwischenzeit schon mal Salzkartoffeln kochen, Senfsoße ansetzen und dann die Frikadellen nochmal von rechts und links je 2–3 Minuten fertig braten lassen. Fertig ist ein leckeres Essen.
Ich mochte Krautshäubchen schon immer, fast noch lieber mochte ich sie am zweiten Tag, wenn meine Mutter die Reststücke samt den Restkartoffeln von rechts und links gut angebraten hatte. Gut, den Geschmack hole ich mir mit den Hackbällchen nun direkt.
Ich sag’s ja: Wirsing ist mein Pommes.
Foto: Norbert Beck / Beitragsbild-Layout: Norbert Beck
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Einst wollte er nur laufen. Dann kamen gesundheitliche Rückschläge und die Pflege eines Angehörigen, was zu einem jahrelangen Leben am gesundheitlichen Limit führte. Nun ist er wieder auf dem Weg zurück und sagt immer noch: „Ich bin schlank, man sieht doch nichts!“ Seine Ziele: gesünder leben, Kilos verlieren, Spaß haben und irgendwann wieder laufen.